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Die neuen feldgrauen Unijormen.
Vor einiger Zeit wurde gemeldet, dasz ira preuszischen Kriegsministerium
Versuche im Gange sind, welche demnachst zur Wahl eines fiir den Feld-
dienst geeigneten sogenannten „feldgrauen" Tuohes führen würden. Im
Anschlusz hieran erfahrt die „Deutsche Warte" von unterrichteter Seite,
dasz man sich seitens der Militarbehorde schon fiir eine bestimmte Tuch-
ffarbe entschieden hat, die alien Anforderungen, welche die moderne Krieg-
ührung an die Bekleidung des Feldsoldaten in Bezug auf Unauffalligkeit
für das Auge des Gegners und eigene Bequemlichkeit stellt, voraussichtlich
geniigen wird. Die Farbe des neuen Stoffes hat grosze Aehnliehkeit mit
der Kavallerie-Litewka und der der Uniformen der Maschinengewehr-
Abteilungen. Sie erscheint wie ein Gemisch von grauen, griinlichen
und braünlichen Farbentönen. Es werden nicht nur die litewkenahnlichen
Wafl'enröcke, sondern auch die Beinkleider in dieser Farbe hergestellt
Die Knöpfe werden in gleicher Farbe gehalten werden. Man kann anneh-
men, dasz alle Waffengattungen mit Uniformstoffen dieser Farbung versehen
werden, wobei zu bemerken ist, dasz die neue Bekleidung nur für den
Felddienst in Betracht kommen soil, wahrend die bisherigen Uniformen
für den Garnisonsdienst beibelialten werden. Voraussichtlich wird das
Gardekorps zu den groszen Herbstübungen bereits mit der neuen Beklei
dung ausrücken, wahrend die gesamte iibrige Armee erst im ïrühjahre
1904 mit der in Rede stehenden Felduniformirung ausgerüstet sein soil
Wir haben uns über diese Veranderung in der preuszischen Uniform an
zustandiger Stelle erkundigt, so schreibt der „Konf," und die Mitteilung
erhalten, dasz die Bekleidungsabteilung des preuszischen Kriegsministeriums
tatsachlich zur Zeit Versuche mit einem neuen Stoffe macht, der ein Jahr
lang erprobt werden soil. Es handelt sich urn einen Kammgarnstoff, der,
wenn er sich bewahrt, dann allerdings im Heere zur Einführung gelangen
würde.
(Neue Militarische Blatter no. 6/7, August 1903.)