Dos Rohrriicfelaufgeschülz im Balkcnkriege. Mei 1913 Korte Mededeelingen. Aus den vorstehenden Angaben erhellt zur Genüge, mit welcher Artillerie d as bulgarische Heer einen siegreichen Krieg geführt hat, und man kan daraus auch urteilen, wie voreilig sich die französische Presse tremde Lorbeeren angeeignet hat! Auf die Brauchbarkeit der Geschiitze nach der bestandenen Peuerprobe werden wir zurückkom- men, sobald die Angaben aller Artillerietruppenteile vorliegen werden. Abschrift aus Tdgliche Rundschau''' Berlin Nr. 45 v. 28. 1. 1913. (Ver-trekt door bet D. v. O.) Der bisherige Verlauf dieses Krieges wird von der französichen Pr esse, sowie von französischen militarischen Fachzeitschriften als ein Sieg tra nzösischer Artillerietaktik und Feuerleitung über die deutsche und als Beweis der Ueberlegenbeit des von der französischen Industrie nach fra nzösischen Grundsatzen gebauten Feldschützmaterialsder Balkanstaa- fen über das aus Deutseblaud stammende Feldgescbütz der Turken aus- gelegt. Da die türkische Feldartillerie gleichzeitig mit der schweizerischen mit einem Kruppschen Eohrrücklaufgeschütz ausgerüstet wurde, so unterscheiden sich die beiden von diesen Staaten argenommenen Geschützmodelle nur in untergeordneten Details. Es kann daber be- sonders dem schweizerischen Artillerieoffizier nicht gleichgültig sein, ob und wie weit die vorstehenden Behauptungen der französischen Presse auf Tatsachen heruhen, oder ob dieselben nur auf Einbildung und absichtliche Irreführuug im Interesse der einheimischen Industrie zurückzuführen sind, wie dieses tatsachlich der Fall ist. Was zuD&chst die türkischen Feldgeschütze anbelangt, so entsprechen dieselben in der Mehrzahl, wie bereits eingangs bemerkt, ziemlich dem schweizerischen Feldgeschütz. Also: Geschützrohr mit 7,5 c. m. Kaliber und Leitwellkeilverschlusz Eohrrücklauf auf der Wiege; in dieser die Glyzerinrücklaufbremse mit Federvorholerfeine Seiteurichtung durch Schwenken der Wiege um einen vertikalen Pivotzapfengewöhnliche Eicht- und Visierein- richtung mit Fernrohraufsatz, der in den letzten Jahren mit Panora- mafernrohr versehen wurde. Einige Hunderten der in den letzten Jahren angeschafï'ten Eohrrück- lauffeldgeschütze sind mit unabbangiger Visierlinie und Panoramafern- rohraufsatz versehen, entsprechen im übrigen den andern. Die Mehrzahl der türkischen Gebirgsgeschütze stammen ebenfalls aus der namlichen Erstellungsperiode wie die schweizerischen Gebirgs geschütze und weisen diesen gegeniiber keine wesentlichen Unter- schiede auf. Die Munition stammt zum Teil van Krupp, zum Teil von Ehrhardt. Die bulgarische Feldartillerie ist ausgerüstet mit einem Eohrrück laufgeschütz von Schneider-Creuzot: 536

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Indisch Militair Tijdschrift | 1913 | | pagina 106