Dec. 1915.] Uit de pers. rechten Flügel sehen, die ganze Truppenmasse, die ich nach dem Vorbeimarsch auf 7 8000 Köpfe schatzte, die Zeitungen geben auch über 7000 an, war in einer mehrfach gebrochenen Linie mit grossen Zwischenraumen aufgestellt. Die Zeitungen geben als Grund an, dass der Platz zu klein sei, um alles in eine Linie zu stellen. Ich möchte glauben, dass es wohl möglich gewesen ware bei Verringe- rung der Zwischenraume, und dass es dann einen weit imposanteren Eindruck gerracht hatte. Jetzt verlor sich die einzelne Abteilung auf dem weilen Platz. Ich denke, dass andere Grimde dabei mit- gewirkt haben, vielleicht, dass die Bewegungen, um aufdemwenig tiefen Platz von der Aufstellung zum Vorbeimarsch überzugehen, schwieriger und zeitraubender geworden waren. So nahm dasAb- fahren der Aufstellung durch den G. G. eine verhaltnissmassig lange Zeit in Anspruch. Diese Fahrt verlief abgesehen von dem Spielen der verschiedenen Musikkorps völlig lautlos, nach meinem Geschmack etwas stimmungslos. Das Hurrah, das die Ankunft S. M. des Kai sers auf dem Paradefeld begleitet, die von dröhnendem „Guten Mor gen Majestat" beantworteten Begrüssungen des obersten Kriegsherren an jeden einzelnen Truppenteil fehlten meinem Ohr. Dann folgte der Vorbeimarsch. Die dazu nötigen Bewegungen wurden schnell und geschickt ausgeführt, kein Stocken, keine Störung trat ein. Die Infanterie zeigte guten Schluss und gute Haltung, ich hatte das Gefühl, dass auch der einzelne Mann sich bemüchte, guten Eindruck zu machen und damit Erfolg hatte. Dasselbe kann ich von den verschiedenen Artillerieabteilungen und den Pionieren sagen. Dagegen gefiel mir die Kavallerie sehr wenig. Ich sah sie, das will ich gerne zugeben, in zwei schwierigen Bewegungen, erst in doppelter Schwenkung, um die Vorbeimarschrichtung zu erlangen und dann bei der Schlussattacke, die infolge der geringen Tiefe des Platzes nicht zum Auslauf kommen konnte, senkrecht auf die officielle Tribtine zu. Beide Male sah man wohl Reitermassen, aber keine Schwadronen. Ich hatte nicht das Gefühl, wie bei den Fuss- und Artillerietruppen, dass die Abteilungen in der Hand der Führung waren, ebensowenig dass jeder einzelne Reiter sein Pferd fest in der Hand hatte. Vielleicht iasst sich die Kavallerie in diesem Lande nur wenig oder garnicht in grosseren Verbanden gebrauchen bei dem Ueberwiegen von Reisfeldern und anderen hinderden Kuituren kann ich mir das vorstellen und sie wird hauptsachlich für Auf- klarungs und Meldedienst benutzt und dementsprechend auch ausge- bildet. Wenn dies zutrifft, so hatte man aber besser getan, sie nicht in einem nur unvollkommen beherrschten Ausbildungszweige zu zeigen. Sonst war es, ich wiederhole es, ein schönes soldatisches Schau- spiel, von dem die beteiligten Truppen ebenso wie die höhere Füh rung mit Recht volle Befriedigung heimnehmen konnten. Ich komme nun noch zu einigen Einzelheiten, die mir auffielen. 1258

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Indisch Militair Tijdschrift | 1915 | | pagina 116