Der feind war, wie wir jetzt wissen, sehr überlegen aber er
machte keinen vollen Gebrauch davon.
Nach schwerem Kampf wurde er auf der ganzen Front zum
Rückzug gezwungen. Es sei dies ausdrücklich zu Ehren des Gen.
v. i ronau und seines tapferen, inzwischen verstorbenen Chefs,
des Oberst v. d. Heyde, festgestellt. Das Korps hielt die Ver-
folgung rechtzeitig an und ging nach Einbruch der Dunkelheit
eine kurze Strecke hinter einen Abschnitt zurück, um nicht zu
nahe an die Festung Paris heranzukommen und nicht in der
Flanke von anderen, der 4 Kav- Div. gegenüber befindlichen
feindlichen Kraften umfaszt zu werden.
Bis zum Eintreffen des Oberstleutenants Henlsch am 9 Sept
nachmittags hatte sich die Lage bei der 1 Armee in der Schlacht
am Ourcq nach schwerem Ringen günstig gestaltet. Die Lage wird
ebenso wie die Verhandlung mit Hentsch, vom Gen Baumgarten
Crusius im wesentlichen richtig wieder gegeben. Die 2e Armee
hatte allerdings ihren rechten Flügel aus den erörterten Gründen
zurückbiegen müssen, das wiederum für den linken Flügel der
1 Armee ungünstig war. In die Lücke zwischen 1 und 2 Armee
wurde die 5 Inf Üivisien hineingeschoben und dem Kav korps
v. d. Maiwitz unterstellt um durch Angriff den über die Marne
gehenden Englander zurück zuwerfen. Der Angriff glückte.
Auf dem entscheidenden rechten Flügel der 1 Armee war der
Erfolg sicher.
Mit auszerster Anstrengung war es trotz der Ubermü-
dung der Truppen gelungen die Armee sö herumzuwerfen, dasz
der feindliche bordflügel umfaszt wurde. Eine nachrücken-
de Landwehrbrigade konnte so geleitet werden, dasz sie dem
Feind in den Rücken ging. Der Angriff war am 9 gut vorwarts
gegangen. Der Feind fing an zu weichen. Der andere Morgen
muste die Entscheidung bringen- Wir waren ihrer Sicher.
Generaal Manoury meldete seiner Heeresleitung, statt zu
umfassen. werde er selbst umfaszt.
Das Vorgehen der Englander in der Lücke zwischen 1
und 2 Armee hat v. Kluck nicht unterschatzt.
Das O. K. war jedoch der Ansicht, dasz von den Englandern
nicht allzuviel zu erwarten war- Nach dem langen Rückzug und
den vielen Niederlagen waren sie nur schwer wieder zum Vor
gehen zu bringen und konnten beim Uberschreiten der Marne
wirksam aufgehalten werden. Aber selbst wenn es ihnen gelungen
ware, am 10 Sept: vor zu dringen, so würde der Sieg über
Manoury sie zum eiligen Rückzug bewogen haben. Zwischen 1
und 2 Armee vereinzelt vorzugehen, wahrend links daneben die
Franzosen geschlagen und dadurch die Verbindungen zur See
abgeschnitten wurden, konnten die Englander nicht wagen.
Auch wenn der rechte Flügel der 2 Armee weiter zurückge-
drückt würde, hatte dies am Endergebnis nichts geandert, die
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