reichere Operationen ist es unbedingt erforderlich quasi mit
dem Bleistitt in der Hand auszurechnen, ob die verschiedenen
Funktionen ües Apparates im gegebenen Falie erfüllt werden
können oder nicht. Mit anderen Worten vom Verhalten des
PI,ankiers iiber die Bewegung der Trains und des Oberkommandos
bis zur Einrichtung des Etappenraumes, will alles beim Entschluss
erwogen und kalkuliert sein. Jeder Fehler im Kalkiil racht sich
durch Misserfolg oder Verluste.
So kann es Ihnen klar sein, dass ich Ursache habe, das in der
Vorkriegszeit geiibte Spiel mit Entschliissen und Befehlen in a 5
Minuten als e f a h r zu bezeichnen. Und so ging auch meine
Absicht dahin, vor Ihnen iiber die zwei Hauptpunkte zu sprechen,
worin der Krieg von unserer Friedensvorstellung abgewichen ist
1). Fiihrungsarbeit. 2). Vorherrschaft der Technik.
Diesen In halt konnte ich in verschiedenem Gewande bringen.
Ich tue es an der Hand der Entwicklung der Fortifi
cation i m K r i e g e.
Ich habe dieses Thema fiir meinen Vortrag gewahlt, weil es mir
am besten liegt. Ich habe zwar nie die „K. M." Schiitzengraben
gezahlt, die unter tneiner Leitung ausgeführt wurden, allein im
jahre 1915 habe ich im Felde einen Kameraden getroffen, der es
für sich getan hat. Der erzahlte nhr damals, dass er bereits so
viel Graben ausgeführt liat, dass er darin von Wien nach Budapest
(BataviaBandoeng) gehen könrite. Das war nach ca. Jahren
Krieg. Dies mag lhnen auch einen Begriff davon geben, wie viel
Befestigungen ich ausgeführt habe, denn es wird ja ca. zur
gleichen Zeit das Gleiche gewesen sein. Sie werden mir einrau-
men müssen, dass ich eine gewisse Vertrautheit mit der Materie
erlangt habe. Doch zur Entwicklurtg der Befestigung
Was war nun der Stand der Befestigung vor dem Kriege
Da müssen wir-leider unterscheiden Den awissen-
schaftlichen Stand und b) den Stand der Befestigung bei der
Truppe.
ad a. 1st lhnen ja i. a. bekannt, ich möchte ihn als s e h r h o c h
s t e h e n d bezeichnen. Charakterisiert ist er durch die Bezeich-
nung lineare Stellungen mit stiitzpunktartigem Ausbau (oder
besser gesagt „stützpunktart. Tracée") Vereinzelt sind mir sogar
Ansatze zur Entwicklung von Flachenbefestigung bekannt. So hat
der österr. Oberst i. P. (damals Obstlt.) Moritz von Brunner
bereits vor Kriegsbeginn Anwendung von mehreren Linien hinten
einander (i.r Stiitzpunkten) gemacht und zwar zum Trotze aller
gegenteiligen Schlagworte von Konzentrierung aller Kraft auf eine
Linie, mehrcre Linien ist Kraftverzettelung, heisst man weiss nicht,
was man will etc. etc. Es ist dies ein Mann von ganz eigentüm-
lichem, einfachem, klarem Denken.
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