ableiten lassenc Uns interessiert nicht diese Tatsache als solche,
sondern nur der Gedankengang, der dazu fiihrt, d e n 11 h a b e 11
wir bei unserem vorwiegend, theoretisch en
B e r u f richtig denken gelernt, so haben wir das Men-
sell e n 111 g i i c h e e r r e i c«h t. Und der richtige Weg, M. H.,
ist meiner Ansicht der, den auch der Ingenieur bei seinen Voran-
schlagen einhalt, vu 111 Kleinen ins Grosse und nicht
umgekehrt 1"
Vor dem Kriege hat man es leider umgekehrt gemacht.
M. H., man muss beim Plankier anfangen. Lassen wir mit Vor-
kriegstaktik im Renkonter zwei Heereskörper sich am Schlachtfeld
begegnen. Sie kommen auf irgend eine Distanz, sagen wir" 400
bis 800 xeinander nahe, dann geht es gleiche Krafteverhalt-
nisse vorausgesetzt-nicht mehr weiter. Wer aufspringt fallt.
Was macht der Plankier Er grabt sich ein, hüben wie drüben.
Beide bieten keine Inf. Ziele mehr-das Inf. Feuer verstummt.
Und das Art. Feuer? M. H. So lange die Vorriickung wahrte,
hat die Art. bereits gefeuert. Einfache Berechnung muss ergeben,
dass sie mit der Munition, die sie diesen Tag noch hat, gegen das
Ziel einer verdeckt liegenden Schwarmlinie nichts ausrichten kann.
Der Artillerist weiss das, er halt Haus mit seiner Munition, er weiss
nicht, zu was er sie heute noch brauchen wird. So tritt allmahlich
Stille ein,.keiner riihrt sich, jeder lauert, wer sich riihrt ist'verloren
infolge der modernen Waffenwirkung. So bricht der Abend, die
Nacht herein und der Morgen findet beide Parteien bis über den
Kopf eingegraben, noch weniger Verlusten ausgesetzt als vorher.
So mussten langere Zeitabschnitte vergehen, auf alle Falie mehr
deun Stunden oder Tage, bis der eine oder andere sich zur
Anderung der Taktik entschlieszt, sei es durch Anwendung. vom
Handstreich, sei es durch Anwendung eines sonst nur im Festungs-
krieg gebrauchlichen Mittels (Niederkampfen durch Artillerie).
Und wir sehen dass die Folge der erhöhten Waffenwirkung nicht
kiirzere, sondern langere Dauer des Krieges ist. M. H., ich
wiederhole, nicht billige Kritik ist der Zweck dieser Worte sondern
jeder Fehler soil uns zeigen, wo wir geirrt haben und die Haupt-
sache wie wir ihn hinkiinftig vermeiden können, wie der Ftihrer
hinkiinftig denken muss. Selbstverstandlich bekenne ich es ganz
offen, dass ich seinerzeit wie jeder andere auch die Ansicht
der leitenden Kreise auch fiir meine Person kritiklos übernommen
habe.
Nun meine Herrn, wenn man die Sache so durchdenkt, wie wir
es eben getan haben, vom Kleinen ins Grosse, sieht man, dass das
Gerede von den „14 Tagen" kein Erkenntnis war, sondern eine
unbewiesene und nicht beweisbare Tatsache. Heute wissen wir
auch, dass die zweite, die volkswirtschaftliche These auf gleichen
Fiissen stand.Naturgemass fehlt es mir an Grundlage auch diesen
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