aufrichten uin noch schiessen zu können, er kann einige Schritte vorlaufen und dgl. Er kann sich die Möglichkeit der Wirkung nach vorne und auch nach den Seiten wahren. Dies ist aber nicht mehr der Fall, wenn sich der Plankier an der erst geschilderten Stelle bis über die Ohren in die Erde vergrabt und so steile Wande urn sich und so starkes Hindernis vor sich hat, dass er nicht heraus kann, selbst wenn er wollte. So dass man sagen muss, dass diese Stellungen die eigene infanteristische Wirkung erheblich beeintrachtigten. Das Resultat war: Fast kein Kraftsersparnis 1 Naturgemass, so wohl sich Mann und Offizier im Graben fuhlten, die Heeresleitung konnte nicht damit zufrieden sein. Zunachst wurde die Empfindlichkeit gegen Durchbruch peinhch empfunden. Dies führte zur Anordnung von zwei und drei Linten hinter einander in denen örtliche Reserven einen Durchbruch ver- wehren sollten. Die Folge war noch grösserer Krafteyerbrauch. Gleichzeitig wurden schussichere Einbauten zum Schutze der Besatzung angeordnet. Endlich ging man daran, die vorgeschil- derten Nachteile empfindlicher Flanken, des Mangels an dei Möglichkeit gegenseitiger Unterstiitzung und den der fast un- mö<dichen Handhabung der Gefechtsdisziplin durch Zugs- und Konipagnie Kdtn, (welche Nachteile der mehr wemger geraden o-leichmassig besetzten Linie anhafteten) auszumerzen, indem aut richtiges Tracé und stiitzpunktartiges Zusammenfassen der Vertei- digungsanlagen hingearbeitet wurde. Befehle, Anleitungen, Erklarungen in diesem Sinne kamen heraus zur Truppe, techn. Organe wurden bei den Kdos eingeteilt. Wo es ging bis herai zum Brig. Kdo, wenigstens aber bis zur Division. Hiemit möchte ich die zweite Periode der Schlacht- feldbefestigung charakterisieren zwei- drei Linien, stützpunk- tartig ausgebaut und mit schussicheren Einbauten versehen. Meine Herrn. Der Übergang in diese Periode ist wieder füruns lehrreich, wieder bietet uns die Befestigung hier Gelegenheit ni sehen wie man es nicht machen soil und Gelegenheit eine militarische Sache als Fiihrer richtig durchzudenken und richtig zu disponieren. Was die Heeresleitung anstrebte, war ausgezeichnet, wie sie es tat, war unzureichend und das Ziel wurde daher wahrend des o-anzen Krieges nicht erreicht. Die Sorge des techn. Organes soil te in erster Linie die richtige Anlage, also das richtige Tracé, in zweiter Linie der richtige Ausbau sein. Urn uns über die Wirkung dieser Massregel klar zu werden, müssen wir uns fragen, wie bestimmt man das Tiacé einer Stellung Dazu studiert man zuerst griindlich die etwa vorhandenen Karten, dann das Terrein selbst indem man es öfters abreitet oder geht, schlieszlich hat man sich ein allgeineines Bild des Verlaufes der 61

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Indisch Militair Tijdschrift | 1921 | | pagina 61