Stellung gemacht unci man kann damit beginnen das Detail in der Natur fesfzulegen. Dies erfordert wieder mtihsames Hin- und Hèrlaufèn bis endiich nach vielen Korrekturen die eizelnen Anlagen zusammenstimmen. So kann man wohl gemittelt annehmen, class ein Einzelner 8 Tage nötig'hat, urn ca. 15 K.M. im Detail in tacielloser Art zu tracieren. Was konnte nun der arme techn. Referent bei der Div. bzgl. des Tracés erreichennichts! Stellen Sie sich vor 400, 600 Scliritt vom Feind grabt sich alles ein, wo es liegt, so rasch wie möglich: Wenn er sich mit grösster Todesverachtung vom Anfang an bemiiht, kann er in der ersten Nacht sich höchstens Tiber einen halbswegs mög- lichen Verlauf der Stellung e i n e r Komp. ins klare kommen, die anderen 50 Komp. der Div. stecken .morgen schon bis iiber den Kopf in der Erde und bis er sich iiber alle Stiitzpunkte so nah am Feind halbwegs im klaren sein kann (so weit dies in den Nachten überhaupt möglich ist), haben die Truppen schon langst Graben, Hindernis und die ersten Fuchslöcher fertig und die diversen Kdten brauchen dringend neue Kavernen und diesen oder jenen Verbindungsgraben. Es fallt ihnen gar nicht ein, die Arbeit von Wochen und Monaten aufzugeben wegen eines Vorteiles willen, von dem sie gar nicht so überzeugt sind. M. H. wir sehen, dass es auf diese Art zu dem fürs tagliche Brot so nötigen richtigen Tracé und hiemit zum stiitzpunktartigem Ausb.au der Linjen einer Stellung nicht kommen konnte und auch tatsachlich n i e gek o m m e n ist. Am Feinde kann diesbzgl. nur dann noch was halbwegs Brauch- bares erwartet werden, wenn ALLE Organe bis herab zum Unter- offizier vollkommen in der Anlage derartiger Stellungen „au fait" sind, so dass jeder wenigstens in seinem unmittelbaren Bereich das Terrain ausnützt, so KANN noch was halbwegs Brauchbares entstehen. Viel Köpfe viel Sinnetwas Einheitliches, Gutes, wird auch in diesem Falie kaum geschaffen werden. Wir lernen daraus, dass es zum mindesten nötig gewesen ware, Off. und U. Off. turnusweise, nach riickwarts zu nehmen und zu schulen und iiben, um Brauchbares, zu erzielen. Wirklich Gutes hatte sich iedoch nur durch etwas Grossziigig- keit erreichen lassen. Entschliesst man sich zur Defensive für die nachste Zeit, so rasch 2 4 K.M. hinter der Front eine tadellose Stellung ausgemittelt wenn das forciert wird, kann es in einigen Tagen geschehen sein und dann die Truppen dorthin zurück. Die 2 4 K.M. können doch im Weltkriege keine Rolle Spielen, dafür aber spar ich Krafte und habe den Vorteil, dass ich mein Vorterrain genau kenne. Meine Herrn, wieder wollen wir daraus nur eines lernen, wie wichtig es ist, militarischen Dinge, vom Kleinsten a u s, durch zu denken.•- Ich möchte hier darauf hinweisen was mein Freund Harvalik 62

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Indisch Militair Tijdschrift | 1921 | | pagina 62