Der Unterschied lag nur in der Führung. Was durch unsere Disponierung der Tatigkeit der eigenen Art. vermieden wurde, trat beinr Nachtbar cin Derartige Verluste beiin Überschiffen bereits, dass der Angriff zusammenbrach.. Doch zurück zum Thema. Inzwischen zeigten die Grosskampftage an den westlichen Fronten die Unmöglichkeit, die am Feinde befindlichen Stel- lungen gegen vorbereitete Angriffe zu halten. Erst in der sogenannten 2. Stellung gelang dies, die 1) der feindlichen Einwir- kung mehr entzogen war und 2) auch aus diesem Grunde techn. allzeit besser ausgestattet, mindestens aber besser angelegt war. Dies fiihrte zur Anderung der Taktik und damit auch zur Anderung der Befestigung. Hier will ich etwas ausfiihrlicher werden, weil Inkorrektheiten in der Bezeichnung leicht zu Verwirrung fiihren können. Als „Stellung" bezeichnet man alle Anlagen, die zum glejchen Kampfzwecke in Aktion treten. z. B. bezeichnet man in der 2. Periode die 2 3 dicht hinter einander liegenden Infanterie-linien -f samtlichen Batteriestellungen -f Beobachtungsstanden als „Stellung." Hierin bilden die 2 3 Inf. Linien. die eigentliche Inf.-stellung. Nun ging man daran die vorne befindliche. bisherige 1. Stellung und die 3 6 K.M. dahinter liegende 2. Stellung zu einem Ganzen zu vereinigen und gelangte so zum Begriff der „F 1 a c h e n- befestigun g." Das Ganze bildet nun „die S t e 1 1 u n g," wahrend die einzelnen Teile heissen 1). Vorfeldzone. 2). Befestigtes Zwischengelande und 3). Kernzone. Oft wird jedoch der Kern die „Haupt," das Vorfeld die „Vor- stellung" genannt. Diese Bezeiclmungen sine! nicht korrekt, es wird hiebei jeder dieser Teile als Infanteriestellung aufgefasst, wobei man jedoch den Fehler begeht das Wort Stellung auf einen untergeordneten Teil anzuwenden, wahrend es eigentlich immer nur das Ganze bezeichnen sollte. Urn den Charakter bzw. die Art des Ausbaues dieser 3 Teile zu bestimmen, miissen wir uns über deren Aufgaben klar sein. ad 1Der Vorfeldzone obliegt die Sicherung der ganzen Stellung gegen nicht mit grosseren Mitteln unternommene Angriffe. Im Grosskampffalle soil sie viel Art. wirkung auf sich Ziehen (tauschen). ad 2. Das Zwischengelande hat die Aufgabe, den fiber die Vorfeldzone vorgedrungenen Feind aus der Ord- nung zu bringen und fiir den Gegenstoss reif zu machen. 64

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Indisch Militair Tijdschrift | 1921 | | pagina 64