ad 3. Dem Kern fallt die Aufgabe zu, jeden f e i n d 1 i c h n Angriff un be dingt zum stehen zu bringen und den G e g e n a n g r i f f zu ermöglichen. Wie müssen nun die einzelnen Teile des ganzen Systems aus- sehen, um diescn Aufgaben zu genügen Wir tangen mit dem Teile an, der die wichtigste Aufgabe hat, mit dem Kern. Um seiner Aufgabe mit Sicherkeit zu genügen, wird er die starkste fortifikatorische Ausgestaltung erfahren müssen. Er wird im engeren Sinne des Wortes eine eigentliche I n f. verteidigungs- stellung sein mussen. Die organischen Bestandteile dieser sind a) verteidigungsfahige Deckungen, b) Hindernis, c) nicht ver teidigungsfahige Deckungen. ad a haben wir den Schützengraben und den gedeckten, bzw. offenen, M. G. Stand. Wie sind diese in einer solchen Inf.-stellung anzuordnen Wie es sich bis nun bewahrt hat, sind verteidigungsfahige Deckungen oder sagen wir Linien in 2 3 Reihen hinter einander zu placieren, wobei wieder das grösste Gewicht auf stützpunktweises Zusammenfassen der Anlagen einer Linie zu legen ist, mit der Möglichkeit das Interval infanteristisch zu beherrschen. Hiebei werden die Anlagen rückwartiger Reihen möglichst sö gelegen sein, dass sie die vorderen im Kampte unterstiitzen können. Stützpunktartiger Ausbau was heisst das? Sollen Schützengraben nur in den Stützpunkten angelegt werden, das Interval offen bleiben Oder soli doch durchlaufender Graben geschaffen werden Oder am Ende überhaupt kein Schützengraben mehr, er verrat doch nur die Anlage M. H. Zuerst zur prinzipiellen Frage Schützengraben oder nicht Die Beantwortung dieser Fragen ist eine Frage der moralischen und physischen Potenzen Bin ich dessen sicher, dass ich dem Feinde im Kern meiner Stellung nicht wochenlang gegenüberliege, dass er geworfen wird, wie er erscheint, dann branche ich keinen Graben. Der Graben ist in erster Linie Bedarf des Alltages. Doch noch etwas muss gewahrt sein. Im ersten Moment des feindlichen Anpralles steht'nur die Sicherkeitsbesatzung zur Abwehr zur Verfügung die nicht gleichmassig verteilt, sondern in den Stützpunkten zusammengefasst ist.Teile dieser müssen sich gegen den frontalen Feind wenden, Teile gegen den ins Interval vorgehenden. Letzteres erfordert hohe tnoralische Qualitaten der Besatzung Sich selbst quasi unterordnen der Lösung der Gesamtaufgabe wegen 65

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Indisch Militair Tijdschrift | 1921 | | pagina 65