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7. TER OVERDENKING.
In de voorafgaande nummers 5, 8 en 9 van dit tijdschrift komen twee
artikelen voor getiteld „Saumurof Pinerolo", waarin algemeene
beschouwingen worden gegeven over de Italiaansche rij- en africhtingskunst,
terwijl in eerstgenoemd nummer dit systeem wordt aanbevolen als uitmuntend
geschikt voor het Nederlandsch - Indisch Leger.
Reeds in het Hoofdstuk Cavalerie van het Wetenschappelijk Jaarbericht
1931 werd op het gevaar gewezen om ons beproefde rij-en africhtingssysteem
te verlaten.
In verband met het bovenstaande zouden wij de aandacht willen vestigen
op een artikel in Sankt Georg XXXIIe Jaargang, no. 29: „Gedankenaustausch
uber die italienische und deutsche Reitmethode", van de hand van den zeer
bekenden en zeer deskundigen Duitscher G. Rau, welk artikel in de „Cavallo
Italiano" beantwoord wordt door den bekwamen Italiaanschen ruiter P. Dodi.
We laten beide artikelen hieronder volgen.
„In Nr. 102 des „Cavallo Italiano" ist Oberstleutnant Dodi auf die Be-
merkungen eingegangen, die ich anlaszlich des Erscheinens der deutschen
Offiziere in Rom über das Reiten der italienschen Offiziere und die Auswir-
kung der italienschen Methode gemacht hatte. Es ist immer eine Freude,
einen Artikel von Dodi zu lesen. Der Aufbau und die Wirkung seiner Aus-
führungen gleichen, wie auch seine scharfe Logik, geschliffenen Edelsteinen.
Als Reiter habe ich ihn schon vor dem Kriege an internationalen Turnieren
und als jnngen Reitlehrer in Pinerolo bewundert. Ich möchte nicht, dasz die
italienischen Fachleute annehem, es gabe Deutsche, die sich über die italie
nische Reitmethode erheben oder glauben, dieselbe verbessern zukönnen. lm
Gegenteil, wir bewunderen die italienische Methode. Ich möchte hier nur noch-
mals sagen, warum sie nicht die deutsche Methode werden kann. Dodi
lehnt alles ab, was nicht die italienische Methode bzw. die Methode Caprilli ist.
Der einzig richtige. Standpunkt für einen Italiener. Wer in
Deutschland nach der italienischen Methode springen will, hat freie Bahn.
Wir Deutsche halten die Methode Caprilli, Springpferde auszubilden und Spring-
pferde zu reiten, für die beste. Caprilli hat in keinem Lande gröszere Bewunderer
gefunden als in Deutschland, das immer vorurteilsfrei die groszen Reiter aller
Lander anerkant hat. Caprilli ist ein Messias der Reitkunst gewesen. (Siehe meinen
Artikel in Nr. 30 des „Sankt Georg".) Wir Deutsche sind reiterlich belastet, weil
wir eine eigene Kultur haben, daher in jeder Kunst eine Tradition, die wir nicht
über den Haufen werfen werden, weil wir keine Bolschewisten sind. Wir
treiben eine universelle Reiterei, das pferd soil bei uns noch mehr können,
als er eigentlich lernen kann. Wir können daher ein System, auch wenn es
erwiesen hat, das er die besten Springpferde und die besten Springreiter der
Welt macht, nicht als System für unsere ganze Reiterei übernehmen, vor
allem auch deshalb nicht, weil wir nicht nur springen wollen, sondern
weil der Deutsche für jede Art Reiterei dasselbe Pferd verwenden will. Dodi
wird sagen: mit dem System Caprilli können Sie jede Art Reiterei betreiben.
Man kann aber mit diesem System keine Dressurpferde machen wie wir sie
haben wollen. Ich meine, das Pferd, dessen höchste Steigerung es fahig
macht, das Programm der Dressurprüfung auszuführen, wie sie an den Olym
piaden verlangt wird. Die deutsche Armee hat mit dem deutschen System
eine gewisse Vollkommenheit erreicht. Das System war schon unter Friedrich
dem Grosezn gut genug, die Schlachten durch die Kavallerie zu entscheiden.
Die Preuszen, die Napoleon I von der Bildflache zwangen, ritten danach. In
den Kriegen von 1866, von 1870/71, von 1914 bis 1918 hat es grosze Leis-