288 Diversen. Wissen und Wehr 1932 No. 7. Wehrpolitische Gedanken über Belgien. In een redactioneel artikel wordt het ontstaan van België als zelfstandige staat besproken, vervolgens de politiek van dat land vóór den wereldoorlog aan een korte beschouwing onderworpen en voorts de na-oorlogspolitiek t. o. v. de omringende Rijken achtereenvolgens behandeld. Omtrent België—Nederland vinden wij het volgende vermeld. Das Verhaltnis Belgiens zu Holland war über ein Jahrzehnt nach Abschlusz des Krieges aus folgenden Gründen ein denkbar schlechtes. Als Belgien wahrend des Krieges von der Entente abspringen wollte, versprach ihm Frankreich in der Stunde der Not, dasz es beim Friedensschlusz nicht nur die deutschen Gebiete Eupen und Malmédy erhalten würde, sondern die zwei niederlandischen Provinzen Seeflandern und Limburg. Neben dieser unerhörten Forderung versuchte Belgien das Königreich der Niederlande zu einem engen militarischen und wirtschaftlichen Anschlusz, ja zu einem Biindnis zu zwingen. Dadurch konnte von Frankreich aus gesehen nicht nur Belgien, sondern auch Holland als französisches Aufmarschgelande dienen, das Ruhrgebiet und die Hansesfadte in noch erreichbarere Nahe, zum Teil schon ins Feuerbereich der schweren Geschütze geriickt wordenHolland hatte aber damit aufgehört, ein selbsfandiger und unabhangiger Staat zu sein. Die niederlandischen Staatsmanner waren sich über die Tragweite dieser Antrage im klaren, und in erster Linie ist es dem Minister von Karnebeek zu danken, dasz diese Gefahren, die Heute fast unwirklich anmuten, aber damals denkbar akut waren, abgewandt wurden. Er hat am 4 Juni 1919 nach schweren Verhandlungen vom groszen Rat der Entente die Zusicherung erreicht, dasz die territoriale und souverane Macht Holland nicht angetastes würde. Trotzdem hat aber die belgische Regierung (Hijmans!) und die belgische Presse mit ihren Forderungen nicht nachgelassen. Als Bel gien einsehen muszte, dasz seine Forderungen nicht verwirklicht werden konnten, setzten die Verhandlungen über das belgisch-niederlandische Schelde- Abkommen ein, die am 3. April 1925 bzw 17. Mai 1926 abgeschlossen wurden. Wenn auch seine wirtschaftliche Bedeutung das Primare sein sollte, so spielte doch die politische Bedeutung die Hauptrolle-Holland sollte die Aufhebung der belgischen Neutralitat anerkennen, Belgien war es aber in den Verhand lungen nicht gelungen, Zusicherung über die Befestigung der niederlandischen Provinz Limburg u.a. zu erhalten. Holland hielt seine traditionelie Selbstan- digkeit politisch aufrecht und widersetzte zich jeder Bündnisverpflichtung prinzipiell. Als der Schelde-Vertrag perfekt schien, wurde er von den hollan- dischen Kammer abgelehnt wegen der Klausel, dasz Holland zich verpflichtet, jede Verletzung niederlandischen Hoheitsgebiets als casus belli zu betrachten und wegen der Erklarung Antwerpens zum Kriegshafen. Der Vertragsentwurf hatte auch für Holland keine Vorteile gebracht. Im Gegenteil, durch den Bau der beiden Schelde-Kanale ware der Verkehr von den beiden groszen hollandischen Hafen Rotterdam und Amsterdam abgezogen worden und in das belgische Antwerpen geflossen. Seit 1927 sollen erneute Versuche Frankreichs gemacht worden sein, Holland in das französisch-belgische miliiarsystem einzubeziehen. Wenn auch grosze Teile der französischen Plane als gefahrliche Illusionen bezeichnet worden sind so ist doch beider hollandischen Presse und auch bei hollandischen Militars in neuerer Zeit ein gewisser Stimmungsumschwung zu gunsten der belgischen Plane zu verzeichnen. So bezeichnet z. B. der nie- derlandische Generalstabschef, Generalleutnant Seyffardt, die belgischen Rüs- tungen als reinen Defensiv-akt und behauptet, dasz durch sie die Möglichkeit eines deutschen Angriffs auf Belgien unter Verletzung der hollandischen Neu tralitat stark verringert werde. Auch gegenüber den belgisch - französischen Militarabkommen hat sich die Stimmung wesentlich geandert, die nierkwürdigen Erklarungen von Hijmans vom 4. Marz 1931, die oben schon besprochen wurden, werden in Holland für stichhaltig angesehen. Tardieu soil auch in Ietzter Zeit wiederum versucht haben, Holland für das französisch-belgische Verteidigungssystem unter Zugestandnissen in der Schelde - Frage zu gewinnen.

Tijdschriftenviewer Nederlands Militair Erfgoed

Indisch Militair Tijdschrift | 1933 | | pagina 96