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zeit mit Ihren eigenen Bürgerndie auf wartegeld dienenbewartWinters
legt S. Excell. der Frantzösischen und Schottischen Obristen fiinlein in
besatzung darein.
Die andere einlandische Hollandische Stiidteals LeijdenRotterdam
Briell, Harlem, Enckhuijsen, Ambsterdam, Alckmar, Schiedam, der
Hagen, Naerden, Wourden, Oudewater, Tergoude, Schoenhoven, Asperen,
Heukelum, Mönkendam, Edam, Medemblick, Purmerende, Wesop,Muij-
denVlarendingenBeverwijkHornIsselsteinYianenLeerdamseind
anders nit für sonderliche Yehstungen en halten, weil sie also nit be-
strichen, wie eine feste Stadt bestrichen zu sein behört, haben grosze
waszergrabenguete thor und while, das sie für einen anschlag wohl
bewahrt seint. Wan es aber zu einer belagerung kommen soltemöchte
vielleicht der wiederstandtso nit sein, wie sich wohl ihre bürgerei
einbildendas beste ist aberdas Ihr feindt nicht meister zur Seehohne
welches sie nit können belagert werden. Und das noch viel starckere
forburge darfur liegen, welche erstlich aus dem wege gereumet sein
mueszen, eh man an sie kompt.
Die Grentzstadte in Hollandt betreffend, seindt dieselben entweder an
der Seeh, oder an Stromen gelegen.
An der Seeh liegen Gertruijtenbergh und Willemstadt (wiewohl man
diese auch fur Brabant rechnet, doch weil sie der Printz gebauet, und
itzo Printz Moeitzen eigen ist, so recline Ich sie itzt hieher). Gertruij
tenbergh, ist ein kleine, aber meines bedunckens, von natur eine der
festeste Stadte. die Ich je gesehen, deren 3 vierdtenteil von dem Insel,
den die landleute den Bisbos nennen (welches ein eingebrochen land ist)
beschwommen ist, das vierdte theil ist Moraszig, weich landt, darneben
sie S. E. Ao 1598 im Martio mit aller leuthe vorwunderung mit gewalt
genommendan er nit so viel gegen den feindtder vor Ihm und hinter
Ihm stark lageals gegen die naturnemblich frost und regendardurch
Ihm alle seine wercke vorterbt wurden, zu streitten gehabt. Sie ist
mit gueten Bolwercken und wallen, auch sehr tieffen breitten waszer
graben, sambt notturfftigem geschütz, und deszen zubehoer wohl vor-
sehen, auch weil nur 2. Thamme oder Teiche, darauf man ankommen
kan, die gegen die Seeh halten. Seind dieselben mit Schantzen und
Reduyten so wohl bewahrt, das es ein schwere, auch (weil die Seeh nit
als aus Holland zu sperren) schier unmuegliche belagerung fur den feindt
ist, sonderlich weil an 2. landt und 2. See Porten, an iederer zum
minstens 4. gegen dem lande aber 6. fallbrüchen, und dan noch andere
so viel brettere und gegitterte thore (die nachts geschloszen werden) ge-
macht, darueber dan noch iedes thor etliche falpfale hatt, die alle zeit
des nachts auf gezogen sein, darmit man sie in der noht erst ablaszen
kan, das Ich also, wan man guete wache halt, und treue befehlhabere
darinnen hatt, nit sehe, wie es mueglich ist, die Stadt zu gewinnen.
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