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Der Gouverneur heist herr von Keszell (1), ist auch General tibers
geschfitz, hatt alle Monat fur beides 400 f. Brab. und ein fanlein knecht
Winters liegen drinnen etwa 7. fanlein knecht des Sommers aber etwa 3.
minder oder mehr, nach dem der feindt nahe ist, die Biirgerei ist etwa
bei 500 man starck. Im zeit der Belagerung kan sie von 2000 mannen
bewart werden, Sie ist des hauses Nassauw Erbtheil, und wirdt von
Graf Heinrich Friederich von Nassauw General über die Reutterei
beseszen, der jahrlich vom Empfang ein statlich einkommen draus hatt.
Willemstadt hatt Printz Wilhelm von Orangien Sr. Ex. HerrVATTER
befestiget und gebauet, wahr erst eine Schantz mit 6 real Bolwercken,
nun aber ein sehr feine Stadt, der hafen ist ziemblich guht, sonderlich
bei anlauffender flutt, liegt in einer Insel unter Brabant, darvon die
Hollander wegen dieser Stadt, die sie bei wehrendem Kriege gebauet
und bewohnet, den halben teil sich zueigenen, hatt guete breitte waszer
graben, und auf der umblauffenden wehre (Faulsebraye) (2) hatt der
Gouverneur Emmery de Lierre, ein dicke dornhecke pflantsen laszen,
die gegen anlauf und anschlage sehr guht, die Porten seind wohl be-
wahrt. Winters liegen etwa 7. fanlein knecht drinnen, Sommers, 2.
mehr oder minder, nach deme der feind nahe ist, die Gouverneur hatt
50 fl. Br. monatliche besoldung, darzu Ihm die herrn noch ein fanlein
knecht unterhalten.
Das seindt die zwei Hollandischen Grentzstadtedie an der Seeh
liegen. An den Ströhmen seind nur 3. sonderliche, als Gorcum und
Worcum, die gegen einander fiber an der Maes liegen, darzu die 3.
Heusden kan gerechnet werden, wiewol sie erst an Brabant gehöret.
Gorcum, ist eine grosze Stadt, an der Maes gelegen, hatt 10 real
bolwerck, wiewol sie nit gar regulier gebauet, liegt an einem Teich,
der gegen die Maes gebauet, welcher bis an die spitz des bolwerck
anleufffc, drauf man die ankunft zu bewahren of ieder, ein guht ravelin
gelegt und den tham (3) mit pfalwercken beschlagen und bedeckt, welche
doch in einer belagerung solten mueszen durchgeschnitten werden, das
land herumb, ist guht frucht landt, drauf man leicht sich lagern und
schantzen kan, die Biirgerei ist starck darin, und hatt die Obrigkeit der
Stadt auch den befehl fiber die besatzung, welche S. Exc. nach gelegen-
heit starck oder schwach drein legen.
Worcum ist nit so gros als diese, aber auch fest und guht, das Graf
Georg Eberhardt von Solms, bei seinem leben gesagt, das es die 2.
vehstesten Stadte wehren, die auf der gantzen seitte lagen gleichwol
seind sieder dem noch andere gebauet worden, da er wol anders zu
sehen solte wehre er noch am leben. Mit der besatzung und befehl ists
wie oben.
(1) Willem Adriaan van Hornes, heer van Kessel.
(2) Fausse-braie.
(3) Damm.