3S6 Der Gouverneur heist herr von Keszell (1), ist auch General tibers geschfitz, hatt alle Monat fur beides 400 f. Brab. und ein fanlein knecht Winters liegen drinnen etwa 7. fanlein knecht des Sommers aber etwa 3. minder oder mehr, nach dem der feindt nahe ist, die Biirgerei ist etwa bei 500 man starck. Im zeit der Belagerung kan sie von 2000 mannen bewart werden, Sie ist des hauses Nassauw Erbtheil, und wirdt von Graf Heinrich Friederich von Nassauw General über die Reutterei beseszen, der jahrlich vom Empfang ein statlich einkommen draus hatt. Willemstadt hatt Printz Wilhelm von Orangien Sr. Ex. HerrVATTER befestiget und gebauet, wahr erst eine Schantz mit 6 real Bolwercken, nun aber ein sehr feine Stadt, der hafen ist ziemblich guht, sonderlich bei anlauffender flutt, liegt in einer Insel unter Brabant, darvon die Hollander wegen dieser Stadt, die sie bei wehrendem Kriege gebauet und bewohnet, den halben teil sich zueigenen, hatt guete breitte waszer graben, und auf der umblauffenden wehre (Faulsebraye) (2) hatt der Gouverneur Emmery de Lierre, ein dicke dornhecke pflantsen laszen, die gegen anlauf und anschlage sehr guht, die Porten seind wohl be- wahrt. Winters liegen etwa 7. fanlein knecht drinnen, Sommers, 2. mehr oder minder, nach deme der feind nahe ist, die Gouverneur hatt 50 fl. Br. monatliche besoldung, darzu Ihm die herrn noch ein fanlein knecht unterhalten. Das seindt die zwei Hollandischen Grentzstadtedie an der Seeh liegen. An den Ströhmen seind nur 3. sonderliche, als Gorcum und Worcum, die gegen einander fiber an der Maes liegen, darzu die 3. Heusden kan gerechnet werden, wiewol sie erst an Brabant gehöret. Gorcum, ist eine grosze Stadt, an der Maes gelegen, hatt 10 real bolwerck, wiewol sie nit gar regulier gebauet, liegt an einem Teich, der gegen die Maes gebauet, welcher bis an die spitz des bolwerck anleufffc, drauf man die ankunft zu bewahren of ieder, ein guht ravelin gelegt und den tham (3) mit pfalwercken beschlagen und bedeckt, welche doch in einer belagerung solten mueszen durchgeschnitten werden, das land herumb, ist guht frucht landt, drauf man leicht sich lagern und schantzen kan, die Biirgerei ist starck darin, und hatt die Obrigkeit der Stadt auch den befehl fiber die besatzung, welche S. Exc. nach gelegen- heit starck oder schwach drein legen. Worcum ist nit so gros als diese, aber auch fest und guht, das Graf Georg Eberhardt von Solms, bei seinem leben gesagt, das es die 2. vehstesten Stadte wehren, die auf der gantzen seitte lagen gleichwol seind sieder dem noch andere gebauet worden, da er wol anders zu sehen solte wehre er noch am leben. Mit der besatzung und befehl ists wie oben. (1) Willem Adriaan van Hornes, heer van Kessel. (2) Fausse-braie. (3) Damm.

Tijdschriftenviewer Nederlands Militair Erfgoed

NIMH | 1913 | | pagina 410