399 Die Schantzen in Brabant seind nur 3. Die erste und furnembste ist Lillo, liegt an der Scheld, da alle einfahrende Schiffe licenten bezahlen mueszen, hatt 5. bolwerck, und wirdt mit 3. oder 4. fanlein bewahrt. Bei Bergen op Zoom liegen die ubriegen 2, deren nahmen ich nicht weis, den weil die Stadt feme von der See, und die Schiff durch einen engen strohm nach der Stadt mueszen, hatt man einen btichszenschus von der Stadt uf iede seitte des hafens Schantzen gebauet, welche aus der Stadt bewahrt werden, die eine, welche westwerts liegt, hatt 5. regulier bolwerck, die andere gegenüber liegt, im vertrunkenen lande, und derwegen nach gelegenheit des orhtts unzichtig gebauet. Yon der Brantschatzung in Brabant, und dem, was die Statte tragen, werden unterhalten, 4. fahnen Beutter, und in den Stadten die andern notturften; kosten Monats 9166 fl. 17. st. 2 d. der Rest, welcher ungefehr noch zo viel tragen kan, wirdt zu andern unkosten an fortification der grantzen oder sonsten gelegt. Brabant hatt 26 Stadte, 700 dörffer (1). Dieses sindt alle ohrt, welche die Hernn Staten in Brabant halten. In Flandern haben sie 2. Insein, als ter Neusen, darin Ich nit weis, ob besatzung gehalten wirdt, als von Bürgerei und Caszant, drin werden 3 feinlein knecht in viel kleine oder wachtschantzen oder Reduyten ge halten. Uf dem vehsten lande haben sie 4 Stadte, und viel Schantzen. 1. Schluijs, ist die erste, und von natur die vehsteste Stadt, die Ich noch iemals gesehen, ist nur ein halbe stunde umbgehens, und wirdt alle 6 stunden von der Seeh umbfloszen so weit man sehen kan, hatt einen tieffen groszen gueten haafen, aber in der einfahrt ist eine Sand- banck, die sehr schedlich ist, heist der Pferdemarcktweil die Pferde da sehr guetes kaufs sein, wan sie vortruncken, weil die Stadt von natur so fest, ist wenig dran gebauet, anders nit als ein gueter hoher wahl und graben, der bei 300. schuhe breit, aber ubel bestriechen, hatt ein thor, landwerts, und eins an dem hafen. Der Herr von der Noot (2) ist Obrister drinnen und hat ihn Graff Heinrichs von Nassaw (3) den befehl fiber das gantze quartier in Flandern, hatt 350 fl. besoldung, und 1. fanlein knecht werden zu bewahrung der Stadt, und der Insel Caszant gehalten. Uber dem hafen ist ein halber Mon mit 3. groszen Real bol- wercken, und einer Contrescarp gebauet, denselben uf dem fehsten lande zu versichern. 2. Ardenburgh, ist ein grosze Stadt, aber da sie S. Ex. einnahme, wahre nit ein haus drin, nur ein stugk von einer kirchen und thurm, draus man sehen kunte, das es vor der Zeit ein köstlich gebeu gewesen. Nun bauet man sie sehr, weil ein groszen holtshandel daherumb ist, welches mit viel 100 schiffen nach diesen orthen vorkauft wirdt. Sie (1) Nam Noord- en Zuid-Brabant benevens Antwerpen. (2) Karel van der Noot. (3) Graaf Hendrik Frederik van Nassau.

Tijdschriftenviewer Nederlands Militair Erfgoed

NIMH | 1913 | | pagina 423