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knecht, welches im Hagen liegt. Wan er zu felde zeucht, fuegt er zu
demselben noch seines Bruders Graf Heinrichs fenleindes Grafen von
Hohbnlohe fenlein, des Generals ubers geschutz, fenlein, und das fen
lein, welches die von Overijszell Ihrer Ex. halten. Das Regiement nennet
man le regiment des gardesweil es der hauptman über die Garde führt,
und weils eigentlich uf 8. Ex. wartet.
Welches in allen zügon voran, und im lager bei Sr. Ex. liegt, darf
weder in Schantzen oder laufgraben wacht halten, anders nit als im
quartiere bei Sr. Ex. und bei den frembden herrnund den hohen be-
fehlhabern des lagers, die bei S. Ex. liegen, S. Ex. hatt jahrlich von
allen Provinciën zusammen besoldung 54366. Brab. fl. den Monat 4530. fl.
macht. Drüber die Hhn. Staten Ihm noch jahrlich ein geschenck thun,
nach gelegenheit zwischen zwansig bis in dreisig teusent fl. Noch ist
er Ammiral uf der Seehda Ich nit erfahren könnenwas Ihm die
Collegia der Ammiralitet gebenalleinweis Ich wohldas er den 10. teil
aller beutten hatt, die uf der Seeh genommen werden, darvon Ihm ein
grosze Carack, welche Ao 1604. von Ammiral Heemskerk in Ost-Indien
genommen wahre, worden 200000 fl. oder 2. tonnen goldes of einmal
einbracht. Er helt dargegen, sonderlich im lager einen sehr köstlichen
und offentlichen hoff, da er oft 3. fursten, 12. Grafen und Herren bei
sich gehabt, welche sich lang umb und bei Ihm gehalten.
Graf Wilhelm Ludowigk von Naszauw ist die zweitte Persohn, und
vortritt die Persohn des General Lieutenantsist Stathalter in Frieslandt
Gröningen und Omlanden, und in der Drente, und Obrister des kriegs-
volcks, welches die 2. landen bezahlen, hatt 1. fenlein knecht zu seiner
leib wardtund eine Rotte Trabantendie in seiner zelt und vorkammer
die wache halten, (gleich wie S. Ex. auch). Seine besoldung tregt etwa
jahrlich 31000 fl. Darzu Ihm auch jahrlich etwas von den Hhn. geschenckt
wirdt. etwa den 3. teil dessen; was sie S. Ex. geben. Welchs doch bei
weitten nicht streckt an die Ausgabe, die sie nöttig thun inueszen, die-
weil Ich gewis weis, das S. Ex. alle jahr fur 12000. fl. Ihnzeiten haben
musz, wan er zu felde zeucht, und das Ihm sein Stall und Gestüdt alle
jahr zwischen zwei oder drei und funfzig tausent fl. kostet, Graf Wilhelm
aber nach gelegenheit auch sehr vieldan Ich weisdas in einem som-
mer, den Ich init Ihm zu feldt gewesen, sein kückenmeister zwölf tau
sent gülden an bahrem gelde zur kücken geben, ohne das man aus
Frieslandt zu schiff entbohten, ohne wein, bier. Stalkosten, kleider,
besoldung der diener, Zeiten. und viel andere vordachte und unvor-
dachte, doch nöttige kosten. Das man also wol sehen kan, das der-
gleichen hohe ambternit allein muhlich und gefehrlichsondern auch
köstlich seindt.
Graf Henrich Friederich von Naszauw ist Gen. über die Reutter, ist
die 3. Person des lagers, deszen oben an seinem ohrt gedacht.
Graf Ernst Casimir von Naszauw, ist Feldt Marschall, welcher, mit