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RESÜMEE
Dieses Werk, das einen Teil bildet des niederlandischen Stabswerkes,, Der Kampf auf nieder-
landischem Gebict wahrend des zweiten Weltkrieges", gibt eine Schilderung des Kriegsgeschehens
in der Stellung von Den Helder und um diese Stellung herum wahrend der deutschen Invasion in
die Niederlande im Mai 1940.
Die Stadt Den Helder, nach der die Stellung benannt wurde, ist ein Kriegshafen in der nörd-
lichsten Spitze der Provinz Nordholland. Sie bildete die wichtigste Basis für die Königliche Marine
und ist auf drei Seiten von Wasser umgeben.
Das Gesamtkommando umfasste die Verteidigung von dem Kopf Nordhollands, den Watteninseln,
den Seemündungen, dem Abschlussdamm des Ysselsees und der Stellung auf dem friesischen
Festland, die den Zugang zu dem Abschlussdam abschliesst. Somit setzten sich die Verteidigungs-
streitkrafte aus Land- und Seestreitkraften zusammen und standen unter dem Befehl eines Konter-
admirales.
In dem Kopf Nordhollands gab es eine Seefront und eine Landfront; letztere war bis zum 11. Mai
nicht besetzt.
Die Watteninseln hatten nur eine schwache militarische Besatzung. Die Zugange nach dem
Meere zu waren abgeschlossen durch Minensperren, die von Marineeinheiten und Küstenbatte-
rien überwacht wurden.
Der Abschlussdamm des Ysselsees bildete einen Zugangsweg von Friesland aus nach Nordholland
und wurde verteidigt mittels zweier Gruppen von sehr modernen Maschinengewehreisenbeton-
unterstanden. Diese befanden sich im Gelande der Schleussen bei Kornwerderzand in der Nahe
der friesischen Küste und bei Den Oever, der Stelle, wo der Damm und die frühere Insel Wieringen
zusammenkommen
Die Stellung auf dem friesischen Festland vor dem Abschlussdamm trug den Namen „Stellung
von Wons" nach der kleinen Stadt Wons.
Sie diente dazu, den Rückzug hinter dem Abschlussdamm der Truppen zu decken, die in den
Provinzen Groningen, Friesland und Drente stationiert waren. Die Besatzung zahlte nur eine
Bataillon, ohne Artillerie, die verdoppelt wurde mit zurückziehenden Truppen am 11. Mai.
Auf dem Festland und auf der Insel Texel gab es 3 Militarflugplatze für die Ausbildung von
Fliegern. Auf einem dieser Flugplatze war ein Kampfgeschwader stationiert, das nicht unter dem
Befehl des Stellungkommandanten stand. Dieses Geschwader verliess die Stellung in dem Morgen
vom 11. Mai.
In dem „Wieringermeer"-Polder, einem trockengelegten Teil des Ysselsees, befanden sich zwei
Hilfsflugplatzeauf einem dieser Flugplatze war wahrend der Kriegstage zeitweilig ein Aufkla-
rungsgeschwader stationiert.
Als der Feind am 10. Mai 1940 um 03,40 Uhr den Überfall damit anfing, dass er magnetische
Minen abwarf in die Seemündungen, war die Stellung bereits in Alarmzustand. Flugplatze wurden
mit Bomben belegt, die Flak eröffnete das Feuer; es entstanden Luftkampfe und die Stellung wurde
in den höchsten Grad der Einsatzbereitschaft gebracht; es wurden u.a. ausgedehnte Unterwasser-
setzungen durchgeführt.
Inzwischen zog die deutsche 1. Kavallerie-Division mit Unterstützung u.a. eines Panzerzuges
in die Provinzen Groningen und Drente ein; die dort befindlichen Truppen waren gezwungen
zurückzuziehen; sie besetzten spater die Landfront im Kopf Nordhollands und die Küste bei Den
Oever.
Die Wonsstellung, die aus Feldbefestigungen bestand und nicht von Flugzeugen und Artillerie
unterstützt wurde, musste, nachdem Sie angegrifïen wurde, am 12. Mai geraumt werden. Der Feind
griff am 13. Mai das befestigte Kornwerderzand an: er wurde mit schweren Verlusten zurückge-
schlagen. Die Kasematten wurden darauf mit Artillerie beschossen und mit Bomben belegt, ihre
Kampfkraft blieb jedoch unerschüttert. Ein niederlandisches Kriegsschiff übernahm die Artillerie-
bekampfung und brachte die feindlichen Batterien auf der Küste zum Schweigen.
Am 14. Mai im spaten Nachmittag hatte der militarische Zustand in den Niederlanden sich
dermassen ungünstig entwickelt, dass der Oberbefehlshaber der Land- und Seestreitkrafte, auch
durch das Bombardement der Stadt Rotterdam, gezwungen war, die Waffen niederzulegen. Die
Stellung von Den Helder musste also auf höhern Befehl kapitulierendiese Kapitulation fand in
der Nacht vom 14. zum 15. Mai 1940 in der Stadt Sneek statt.
Nicht unerwahnt darf bleiben, dass der Feind die Stadt Den Helder lange und intensiv mit
Bomben belegte nachdem man die Waffen bereits niedergelegt hatte; viele Zivilpersonen und Sol
daten kamen dabei ums Leben, wahrend grosser Materialschaden entstand.